Mittwoch, 4. Mai 2011
Der Hund
Essen und Trinken ist natürlich nur ein Teil der Realität von Hartz IV - aber alles kann man in einem Selbstversuch ja nicht wirklich glaubwürdig testen. Kleidung und Schuhe zum Beispiel: dafür sind 30,40 pro Erwachsenen vorgesehen. Klingt erstmal wenig, kommt aber für die ganze Familie und das Jahr gerechnet auf 944,83 Euro, da klingt es schon nach mehr. Wollten wir das testen, wäre es wenig glaubwürdig - unsere Kleiderschränke sind so gut gefüllt, dass wir locker ein Jahr ohne neue Käufe aushalten könnten. Und so sieht es für andere Posten auch aus. - Aber für eines ist bei Hartz IV kein Geld vorgesehen: für Haustiere. Auch unser Hund nimmt daher nicht am Projekt teil. Oder, sagen wir so, nur indirekt: Während er früher hier und da mal einen (ungewürzten) Fleischrest von mir bekommen hat, geht er jetzt öfters leer aus ;-). - Und neben der phantasielosen Diskussion, die uns die Politik dauernd zumutet, und in der es nur immer um die Frage der generellen Erhöhung der Transferleistungen geht, wäre das mal wirklich eine Frage, um die sich zu streiten lohnte: Ist es richtig, Hartz-IV-Emfpänger bei den Haustieren alleine zu lassen? Es geht nicht nur um die Menschen, auch um die Tiere selbst: Darf man die Sorge für sie politisch einfach vernachlässigen? Andererseits: Muss wirklich die Allgemeinheit dafür aufkommen, wenn sich jemand ein Haustier anschafft - auf das er ja auch verzichten könnte?
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