Freitag, 29. April 2011

Aktuelles zu Hartz IV - Lebenskünstler?

"Nur Lebenkünstler können von 364 Euro leben", sagt Heinrich Alt, Vize-Chef der Arbeitsagentur, in diesem Artikel:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,759797,00.html

- Was mich an dieser und vielen anderen Meldungen zu Hartz IV wirklich stört: Alt orientiert sich an der Menschenwürde. Das hat auch das Bundesverfassungsgericht getan - das auch wirklich dazu berufen ist, entsprechende Entscheidungen zu treffen. Aber warum hören alle nicht hin, was das BVerfG gesagt hat, einschließlich Alt, gerade zum Thema Würde und dazu passende Geldsummen (siehe oben: Das BVerfG-Urteil zu Hartz IV)? - Es geht nicht um die Höhe der Gesamtsumme! Es geht um die Einzelsummen, die dann eine Gesamtsumme ergeben. - Und eine solche Einzelsumme ist die für Nahrungsmittel und Getränke, die wir hier im Selbstversuch testen. Und für diese muss ich nach einigen Wochen feststellen, orientiert an den Äußerungen Alts im oben genannten Artikel: Man muss kein Lebenskünstler sein, um damit auszukommen. - Dann muss das Problem an einer der anderen Einzelsummen liegen (siehe oben: Berechnungsgrundlage Hartz IV). Alt und alle anderen: darum kümmern! Nicht generell polemisieren! - Zuhören, was das BVerfG gesagt hat, und danach Politik gestalten!

Die "Grundausstattung"

Es gibt so ein paar Dinge, die braucht man einfach in der Küche, um kochen zu können: Pfeffer, Salz, Zucker, Öl zum Braten oder für den Salat, ein paar Gewürze ... Diese Art von "Grundausstattung" war ein bisschen ein Problem für das Projekt. Wir haben uns entschieden, dieses einfach mit einzukaufen - das belastet den Etat am Anfang, ist aber rechnerisch einfach die sauberste Lösung.

Im Grund geht es um rund 15 Euro, wobei bei uns das eher in Richtung 25 Euro geht, weil wir für den Urlaub auf dem Boot das ganze nochmals anschaffen mussten. Und was da übrig war, wurde zum allergrößten Teil an die Besatzung eines anderen Bootes verschenkt, die selbst noch eine Woche auf dem Wasser war. - Nicole hat ob der ganzen Aktion ein wenig gemurrt, weil wir da Zeugs kaufen müssen, das wir eh schon haben. Und sie murrt, weil sie jetzt alles, was schon angebrochen war, nicht mehr weiterverwenden darf, sondern das neue anbrechen musste. Und dass sie jetzt auf weniger Gewürze zugreifen kann, wo doch so viele im Schrank stehen. Das sind alles so Probleme, bei denen wir uns, ehrlich gesagt, freuen, wenn sie aufhören. Satt werden wir, schmecken tut es auch - aber die Organisation nervt ein bisschen ...

Letzte Einkäufe vor dem Urlaub

Die ganzen Kassenzettel zu sortieren ist nicht einfach - aber für die Planung der letzten knapp vier Wochen unseres Selbstversuchs ist es jetzt wichtig, nicht den Überblick zu verlieren. Hier also die letzten Rechnungen noch vor dem Urlaub. Die Quittungen für den Urlaub selbst müssen dann besonders abgerechnet werden: Weil wir auf dem Boot ja für zwei Familien eingekauft haben, werden die Gesamtsummen dort alle halbiert. - Leider ist eine Rechnung verlorengegangen, die mussten wir aus den Prodkuten auf dem Tisch rekonstruieren ("Einkauf 8.4.2011", Aldi). Und darunter ist eine Gutschrift: Weil ich 4 Tage im April nicht zuhause war, wurde mein Anteil von der gesamt verfügbaren Summe abgezogen - als "Gutschrift" gekennzeichnet. Das wird einfach wie eine Ausgabe gewertet.

Sechste Woche, Freitag

Heute ist Freitag - also gab es Fisch ;-) - die Reste von der Dorade. Das waren gerade zwei Stücke. Das passt gut, weil unsere Tochter keinen Fisch mag: Also hat sie die übriggebliebene Fertig-Pizza bekommen. Wir hatten dazu als Beilage Reis und Salat. Und als Nachtisch - heute einer der teureren Posten am ganzen Essen - frische deutsche Erdbeeren (3 Euro das Körbchen). Und weil es so gut passt, dazu die Reste vom Vanilleeis - das ist jetzt wirklich leer.

Donnerstag, 28. April 2011

Sechste Woche, Donnerstag

Pfannkuchen mit Pilzen und - beinahe hätte ich gesagt: Nutella, aber für Marken haben wir nicht genug Budget - also mit Nutoka. Ein deftiger und ein süßer Pfannkuchen, und als Nachspeise Wackelpudding. - Die Gummibären-Form ist natürlich eigentlich für meine Tochter. Aber ich muss zugeben: Auch ich habe eine Menge Spaß damit :-)

Preis (Eier, Milch, Mehl, Pilze, Wackelpudding): knapp 4 Euro.

Mittwoch, 27. April 2011

Einkäufe

Halbzeit - Zeit für eine kleine Zwischenbilanz (siehe unten), und natürlich auch für einen Kassensturz. Es sind in der Zwischenzeit wieder eine Menge Belege aufgelaufen. Und weil viele Nahrungsmittel eine ganze Weile lang halten, wird es auch immer schwieriger, bei jedem Essen die Posten zuzuordnen ... Hier erst einmal die Belege von zwei größeren Aldi-Einkäufen. Und bei der nächsten Belege-Sammlung machen wir dann auch mal einen Schnitt und schauen, wie wir den ersten Monat so hinbekommen haben!

Sechste Woche, Mittwoch

Heute gab es überwiegend frisches Salat und Gemüse vom Obsthändler, dazu ein paar Nudeln und für mich zwei Scheiben Fleischkäse. Außerdem ist vom Vanilleeis aus dem allerersten Einkauf noch immer einiges da. Allmählich gehen uns aber die Vorräte aus, der nächste Großeinkauf ist diese Woche fällig.

Dienstag, 26. April 2011

Sechste Woche, Dienstag

In Hessen sind noch Osterferien - das bringt die Tagesabläufe etwas durcheinander. Nicole hatte nicht viel Lust, in der Küche zu stehen, und es gibt noch feine Reste - also ein Resteessen, und für die Tochter das, was sie am liebsten mag: Rührei. Auch die Zeiten verschieben sich: Was für mich die Mittagspause war, war für den Rest der Familie das Frühstück ;-) - Ich verzichte heute dann auf warme Küche, ausnahmsweise - es ist noch so viel Brot und Aufstrich da. Und im Ofen backt gerade mein erster Versuch, französisches Baguette zu backen, also: dünn, innen luftig und außen knusprig. Das deutsche Brot ist ja viel kompakter (was ich ja auch schätze). Aber für manche Gelegenheiten ist ein Franzosenbrot einfach besser. Hat vielleicht jemand einen Tipp für den Backerfolg?

Halbzeit-Bilanz

Wir sind mit unserem Projekt etwas über der Halbzeit - wir haben ja zwei Monate vereinbart (mit den ursprünglich von mir vorgeschlagenen drei Monaten konnte sich meine Familie beim besten Willen nicht anfreunden ...). Die Frauen von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) in Wanne-Eickel haben das etwa zeitgleich auch probiert, sind aber nun mit dem von ihnen geplanten Monat fertig (der ausdrücklich nicht zufällig mit der Fastenzeit zusammengefallen ist). Einen Bericht dazu gibt es hier:
http://www.derwesten.de/staedte/herne/Kfd-Frauen-lebten-von-Hartz-IV-Regelsaetzen-id4564307.html

Und ich stelle fest: Unsere Erfahrungen überschneiden sich. In dem Artikel heißt es: "Mit ihrem Anteil für Lebensmittel sind sie ausgekommen." Und auch das direkte Zitat von den Frauen würde ich so für mich auch mittragen: "Aber das Psychosoziale, die reale Belastung haben wir nicht erlebt." Und das stimmt sicherlich auch: "Wir haben mehr Verständnis für die Situation von Hartz-IV-Empfängern entwickelt." Was ich allerdings als Erfahrung nicht teilen kann, ist dieses: " 'Das Leben wird ein ganz anderes', sagt Edelgard Sprengel. Und: 'Die Lebensfreude geht auch flöten.' " - Das finden wir nicht, jedenfalls nicht, was Qualität, Geschmack und Menge unseres Essens angeht (was die Familie ein wenig stresst, sind die Dokumentationen ...). Aber für unser abschließendes Fazit lassen wir uns noch einen knappen Monat Zeit.

Der essbare Osterschmuck

Ostern ist natürlich eine besondere Situation - da gibt es feines Essen, und natürlich Süßigkeiten, gekochte Eier, Kuchen. Unser Osterfest soll ganz normal sein: Wenn man Kinder hat, gehört das einfach dazu. Wir haben zwei Rührkuchen gebacken und in Osterform gebracht :-) - dazu 15 hartgekochte Eier (und die 5 Eier für die Kuchen wurden ausgeblasen, damit es noch mehr Dekoration gibt). Auf dem Bild ist natürlich nur das, was mit Essen zu tun hat. Dazu haben wir natürlich noch eine Menge weitere nichtessbare Deko. Das Budget wird dadurch nur mäßig belastet: 12,51 Euro für Süßes, 20 Eier 3,18 Euro, zwei Rührkuchen 1,72 Euro macht 17,41 Euro für Ostern - und natürlich die Arbeit beim Backen und Eierfärben. Und insgesamt war das auch nicht schlechter als die Jahre davor.

Ostermontag

Nach einem weiteren oppulenten Osterfrühstück gab es erst zum späten Abendessen wieder etwas ;-) - selbstgemachte Nudeln (die habe ich aus dem Teig-Rest von den Maultaschen gemacht - ich mache immer ziemlich viel Teig, und aus dem Rest gibt es Nudeln, die getrocknet werden). Dazu eine Sauce mit Shrimps, Feldsalat mit Croutons und als Nachtisch Ananas-Stücke.

Sonntag, 24. April 2011

Großes Osterfrühstück

Wie an allen Wochenenden gibt es an diesem Sonntag nur zwei Mahlzeiten - ein großes, spätes Brunch und dann am Abend nochmal warm. Das Abendessen fällt heute aus, weil wir zu einem wichtigen Geburtstag in der Familie eingeladen sind. Dafür fällt das Osterfrühstück umso größer aus: Selbstgebackene Weizen- und Rosinenbrötchen, Alaska-Wildlachs, Lyonerwurst (Bio-Qualität), Eier natürlich, Caprese (Mozzarella mit Tomaten und Basilikum) und ein bisschen Aufstrich. Dazu Kaffee, Tomaten- und Orangensaft. Für die Osterfeier heute haben wir gestern einiges gebacken und natürlich auch eingekauft. Das werden wir nochmal gesondert hier aufführen. - Allen ein fröhliches Osterfest!

Samstag, 23. April 2011

Wieder zuhause, Samstag




Nach einem sehr langen letzten Segel-Tag (12 Stunden gegen 18 kn Wind aufgekreuzt), an dem es nur Tassesuppe mit Brot und Süßigkeiten gab (Smut Nicole dazu: "Segeln ist manchmal blöd: schaukelt, man steht schief und es zieht ..."), und einem Tag in der Bahn mit den Resten von der Segelwoche nun wieder ein erstes (Abend-)Essen zu Hause. Der Einfachheit halber ein Spaghetti-Fertiggericht mit Rapunzelsalat (mit Croutons aus altem Brot und dem Schinken, von dem immer noch einiges da ist) und als Nachtisch Dosen-Ananas. Alles schnell gemacht, weil der Abend eigentlich der Oster-Bäckerei und -Kocherei gewidmet war. Das gibt es aber erst morgen zu sehen :-).

Donnerstag, 21. April 2011

Abendessen




Unser Abendessen auf der Lotseninsel an der Schleimünde: Stockbrot und Folienkartoffeln auf einem Lagerfeuer aus Fundholz vom Strand, dazu den Rest vom Bier :-)


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

An Bord, Donnerstag




Heute wieder etwas Einfacheres: Spätzle mit Pfifferling-Soße, Schokopudding zum Nachtisch. Dazwischen gibt es ja noch dies und das, hungern muss keiner ;-). Der Backofen heizt ja auch schon wieder.

Mittwoch, 20. April 2011

Nahrungsergänzung durch die Natur




Wir haben ein paar Kräuter im Garten und in Töpfen auf dem Balkon (Rechnung dazu: Samen von Aldi beim ersten Einkauf). Aber heute gab es etwas ganz für umme: frische Heringe aus der Schlei. Dazu Gurkensalat mit Thunfisch und selbstgebackenes Olivenbrot.


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt


Position:Süderholmstraße,Schleswig,Deutschland


Dienstag, 19. April 2011

Essen an Bord, Dienstag

Über Mittag gab es eine Suppe mit dem Rest vom Reis von gestern und selbstgebackenem Brot. Das war eine Meisterleistung von Smutje Nicole, weil wir in dieser Zeit bei 20 Knoten Wind aus der Eckernförder Bucht herausgekreuzt sind - immer hoch am Wind mit ordentlich Lage, und immer wieder Wendemanöver, und davon besonders viele, weil ein Teil der Bucht für Übungen der Marine gesperrt war. Und heute Abend dann in der Marina von Kappeln Nudeln mit Tomatensauce Siracusa. Und dazu ein Einlaufbier - siehe unten :-) - Und jetzt wieder ein Brot backen, weil es die Crew geschafft hat, meinen 1,5-kg-Laib von gestern Abend einfach aufzuessen.

Trinken an Bord

Wir sind gerade in Kappeln (Schlei) eingelaufen und trinken unser Einlaufbier — eine gute Gelegenheit, über Trinken an Bord zu sprechen. Gemeint ist jetzt nicht Apfelschorle & Co. ;-) Klar, dass der Skipper und alle verantwortlichen Mitsegler auf See nicht mehr trinken als beim Autofahren oder ähnlichem. Aber ein paar Schlucke sind schon wichtig. So der Schluck Sherry für den Hlg. Rasmus, sobald die Segel gesetzt sind - und dieser erste Schluck geht als Opfer in die See, und zwar möglichst nach Luv. Nach Lee geht nämlich nur Abfall und Rückwärtsgegessenes ... Anschließend dann auch die Crew, aber natürlich nur ein winziges Schlückchen! Nach schweren Manövern gab es früher eine Tasse Rum. Auf Windjammern ist das meist eine Wende, die mit "Besanschot an!" beginnt. Auf einer modernen Yacht, die gar keinen Besanmast hat, ist eher die Halse das Problem ;-). Heute ist "Besanschot an!" noch ein guter Trinkspruch — am besten von Seglern, die wirklich mal von Hand eine Besanschot dichtgeholt haben ;-). Ich hätte dafür ja auch gern Rum an Bord, aber dafür reicht das Budget diesmal nicht. - Und dann, nach einem schönen Segeltag (wie heute!) im Hafen, wenn alles gutgegangen ist, das Einlaufbier. Und dann gerne ein ganzes - das Boot ist ja fest. Außerdem gibt es noch den Sundowner, wie der Name sagt: wenn die Sonne untergeht (im Hafen, sonst lieber nicht!). Und dann geht es, hoffentlich, am nächsten Tag wieder mit einem guten Schluck für Rasmus wieder weiter :-D

Montag, 18. April 2011

Essen an Bord

Nicole ist ein klasse Smutje - nachdem uns direkt nach dem Ablegen das Gas ausgegangen ist, hat sie einen feinen Salat gezaubert - und das warme Essen dann am Abend nachgeholt: Eierreis mit Krabben. Außerdem gab es über den Tag selbstgebackenes Brot mit Wurst und Käse. - Das selbstgebackene Brot: Gar nicht so einfach in einem so kleinen Gasherd. Bestimmt das erste Mal, dass auf dieser Yacht Brot gebacken wurde. Und wir machen das täglich - der Verbrauch hier an der frischen Seeluft ist echt hoch ;-).

Sonntag, 17. April 2011

Essen Sonntag - Urlaub

Heute hat Nicole auf See gekocht, was nicht so einfach ist. Immerhin ist der Herd kardanisch aufgehängt, so dass er jede Bewegung schön ausgleicht. Hat Nicole gut hingekriegt. Es gab Teigtaschen mit Pilzfüllung mit Sauce, als Nachtisch Fruchtsalat. Und, wie immer auf See, einiges dazwischen - mal eine heiße Suppe in der Tasse, mal ein Schokoriegel. Und jetzt muss ich noch ein Brot im kleinen Gasherd backen, damit es auch was zum Frühstück gibt ;-).

Samstag, 16. April 2011

Vierte Woche - Osterurlaub!

Von heute an sind wir im Urlaub - auf einer kleinen Yacht auf der Ostsee. Eine Woche lang sind wir auf der "Johanna". Das Experiment geht weiter: Wir haben einen zweiflammigen Gasherd und einen Gasofen - und es sind zwei Familien an Bord. Wir werden also die Kosten auf zwei aufteilen - aber weiterhin mit dem begrenzten Budget. Mit dem Laptop versuche ich weiterhin, jeden Tag zu dokumentieren. Vermutlich wird das jetzt im Urlaub einfacher sein als vorher ;-)
Wir haben bei Aldi Nord Proviant für die Woche gebunktert, und mit einem typischen Kleinküchen-Gericht begonnen: Pasta mit zwei Saucen (wegen der Vegetarier), Salat und Griespudding als Nachtisch. Morgen wollen wir ablegen.


Freitag, 15. April 2011

Mittagessen vierte Woche, Freitag

Heute gab es - das hatten wir lange nicht - wieder etwas aus dem Convenience-Food-Regal: gebackener panierter Camembert, dazu Bohnen-Reis, Salat und Vanillepudding (heute mit Zucker). Eigentlich wollten wir Fisch auf dem Teller haben (Freitag!), aber dieses Gericht ist bei knapper Zeit doch schneller zubereitet. Der Fisch ist tiefgefroren - er kann warten.

Donnerstag, 14. April 2011

Mittagessen vierte Woche, Donnerstag

Fastenzeit: Fleisch durfte da traditionell nicht gegessen werden. Woraufhin sich die Mönche einiges haben einfallen lassen: Ente, Schildkröte? Ganz klar - Wassertiere! Und man kann kurz vor dem Schlachten ja auch mal ein Schwein durch's Wasser treiben. Und die Mönche von Maulbronn hatten noch eine andere Idee: Sie packten ihr Fleisch in Teig ein - die Maultasche war geboren. Und weil die Mönche irgendwie ahnten, dass das dem Vater im Himmel nicht gefallen würde, wenn er es denn herausfände, nannten sie die Teile in ihrer süddeutschen Mundart auch "Hergottsbscheißerle".

Als guter Badener habe ich also heute (bzw. gestern Abend) Hergottsbscheißerle gemacht: mit Hirschfüllung für mich, mit Pilzfüllung für den Rest der Familie (heute wieder mit einem zusätzlichen Gast). Auf dem Bild sind beide Varianten zu sehen: die Wild-Maultaschen in Scheiben geschnitten mit Zwiebeln angebraten (auf dem Teller rechts), die anderen frisch aus der Brühe. Dazu gab es Salat. Der Nachtisch ist zwar auf dem Foto, aber nicht in unseren Bäuchen: Nicole hat beim Puddingmachen Zucker und Salz vertauscht. Gut, dass mir das nicht passiert ist :-)

Preis: Mehl, Eier, Champignons, Anteile von Hirschfleisch und Leberkäse (als Brät), Salat: rund 3,80 Euro.

Mittwoch, 13. April 2011

Mittagessen vierte Woche, Mittwoch

Heute: Das Nationalgericht der Deutschen - Döner! - Wobei zwei der drei Döner auf dem Tisch vegetarisch waren. Was sprachlich nicht ganz schlüssig ist, weil "Döner Kebap" eigentlich "gedrehtes Grillfleisch" heißt, wobei das "Döner" für das Drehen steht, und bei unserer Füllung hat sich nirgends etwas gedreht. Aber sei's drum: Wir lieben dieses Gericht, das wir oft  haben, wenn die Zeit knapp ist. Dafür gehen wir gerne bei uns um die Ecke zum Pascha-Döner, den wir inzwischen "Weltmeister-Döner" nennen. Denn genau zu dieser Döner-Bude hat sich Heppenheims berühmtester Sohn, Sebastian Vettel, eindeutig bekannt: Als der türkischstämmige kurpfälzer Comedian Bülent Ceylan auf dem Heppenheimer Europaplatz Vettel begrüßt hat, hat er ihn gefragt, ob er denn Döner möge. Und Vettel hat das klar bejaht - er habe ihn früher immer beim Pascha Döner geholt. Ob es den wohl noch gäbe? Es gibt ihn!

Problem: Dafür ist bei uns jetzt kein Geld da! Also habe ich gestern Abend drei Fladenbrote gebacken, die wir heute selbst gefüllt haben, immer mit Tomaten und Salat, zweimal mit Feta-Käse und einmal mit einer flachen Fleischbulette aus den Resten vom gemischten Bio-Hack (jetzt ist es alle). Dazu Vanillepudding (auch am Vorabend vorgerichtet) und eine Banane und als Getränk aus dem Joghurt-Rest türkisches Ayran. Was sonst (immer noch günstig!) zusammen 8,50 Euro kostet (ohne Ayran!), ist so deutlich billiger:

Preis (Joghurt, Salat, Mehl, Hefe, Puddingpulver, Weichkäse, Rest Hackfleisch): rund 4.- Euro.

Dienstag, 12. April 2011

Mittagessen vierte Woche, Dienstag

Die Temperaturen sind wieder deutlich heruntergegangen, April-Wetter eben - da ist dieses Gericht passend: Selbstgemachte Kartoffelsuppe mit Wildlachs und Schinken-Croutons, dazu eine Melone mit den Resten des italienischen Prosciutto (der inzwischen von seinen ursprünglichen 1.400 auf 500 Gramm herabgeschmolzen ist). Heute hatten wir einen Gast, so dass alles für eine Person mehr reichen musste - was kein Problem war. Es ist sogar noch ein Rest da, den einer von uns heute noch zu Abend essen kann, es hat nämlich auch wirklich gut geschmeckt!

Montag, 11. April 2011

Mittagessen vierte Woche, Montag

Bei knapp bemessener Zeit (das ist bei uns ja nicht so selten, wir arbeiten ja beide auf vollen Stellen, und die Tochter geht auf die 6. Gymnasialklasse) ist dieses Gericht immer praktisch: Spaghetti mit einer Tomatensauce (mit den Resten der Flusskrebse von der Pizza am Samstag), dazu Salat aus den Resten der Karotten und vom Feldsalat und eine Nougat-Creme zum Nachtisch. - Für die weitere Woche wird es dann auch wieder etwas aufwändigere Gerichte geben!

Essen vierte Woche, Sonntag

Frühling an der Bergstraße: Als ich weg war, haben die beiden anderen mit dem Hund einen langen Spaziergang von Heppenheim nach Bensheim gemacht und sich dort in einen schönen sonnigen Biergarten gesetzt. Dort haben sie dann, statt zuhause für den Mittagstisch zu kochen, gegessen: Nicole einen großen Teller Kochkäse mit Brot und die Tochter eine große Portion Pommes, dazu Getränke. In der Summe: 15,80 Euro. Der Hartz-IV-Regelsatz sieht pro Person und Monat 7,16 Eurofür Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen vor (siehe auch oben: "Berechnungsgrundlage: Hartz IV") - macht für unsere Familie auf beide Versuchsmonate gerechnet 35,80Euro aus. Knapp die Hälfte davon ist also an diesem Sonntag ausgegeben worden. Aber Nicole sagt, es war schön und hat gut geschmeckt. Ich gönne es ihnen - ich wurde am Wochenende ja auch ordentlich verpflegt.

Mittagessen dritte Woche, Samstag

Samstag und Sonntag bin ich auf einer politischen Veranstaltung - also das ganze Wochenende. Nachdem ich Dienstag und Mittwoch schon beruflich unterwegs war, muss ich vier Tage lang herausgerechnet werde. Bei einem Tagessatz von 4,28 Euro sind das 17,12 Euro, die wir in dieser Woche abziehen müssen. Das ist ärgerlich, weil zuhause ja weiterhin gekocht wird - am Samstag der Einfachheit halber wieder Pizza, belegt mit Flusskrebsen (von denen noch einiges übrig ist). Der Teig wurde diesmal nicht selbst gemacht, stattdessen hat Nicole zum Fertigteig von Aldi gegriffen.

Freitag, 8. April 2011

Mittagessen dritte Woche, Freitag

Freitag ist Fisch-Tag: Heute gab es Seelachsfilets mit Erbsen, Feldsalat mit Croutons (vom großen Schinken ist immer noch etwa die Hälfte übrig!) und als Nachtisch Pfirsichhälften. Weil unsere Tochter nicht gerne Fisch ist, hatte sie stattdessen zwei Spiegeleier auf dem Teller.

Donnerstag, 7. April 2011

Mittagessen dritte Woche, Donnerstag

Frühling an der Bergstraße, 26 Grad - ein guter erster Tag für ein typisches Sommergericht: Salzkartoffeln mit Kräuterquark, dazu gab es den Rest vom Broccoli. Uum Nachtisch gab es Fruchtsalat. - Der Broccoli ist jetzt alle, die Zwiebeln auch - überhaupt stellen wir fest: Wir werfen seit drei Wochen viel weniger Essen und Essensreste weg als vorher. Der Bio-Müll quillt trotzdem über, mit Kartoffelschalen und ähnlichem. Dafür gibt es deutlich weniger Verpackungs-Plastikmüll. - Und weil so viele uns das immer fragen: Nein, wir hungern nicht - im Gegenteil, wir haben alle den Eindruck, dass wir mehr zu Essen haben als vorher. Was nicht daran liegt, dass die Portionen größer sind, sondern daran, dass wir vielseitiger anrichten - es gibt ja jetzt oft einen Salat dazu, und fast immer einen Nachtisch.

Mittagessen dritte Woche, Mittwoch

Auch heute war ich beruflich unterwegs, aber zuhause wurde weiter gekocht. Heute: Eierreis mit Krabben, und als Nachtisch Milchreis mit ein paar Sauerkirschen (für diese Rezept-Entscheidung bin ich dankbar - ich selbst bin kein großer Freund von Reis, schon gar nicht von Milchreis, aber der Rest der Familie schon). Alles schön asiatisch angerichtet - also eher geometrisch, als Kontrast zu den sonst eher deutschen Tellergerichten. Das Auge isst ja mit!

Dienstag, 5. April 2011

Mitagessen dritte Woche, Dienstag

Heute und morgen bin ich beruflich unterwegs und werde dabei auch gut verpflegt - ich werde also zwei Tage aus der Rechnung herausgenommen (nächste Wochenabrechnung), die beiden anderen essen zu Hause wie gehabt weiter. Heute: Tortelloni-Gemüsesuppe, als Nachtisch Schokoladenpudding.

Der dritte Wocheneinkauf und Nachkäufe

Der dritte Großeinkauf war deutlich günstiger als die beiden vorherigen. Das hat vor allem drei Gründe: Erstens haben wir auf teure Extras wie besondere Alkoholika oder Schinken (von alldem ist noch etwas übrig!) verzichtet, zweitens sind viele Grundeinkäufe diesmal nicht nötig (z.B. Öl) und drittens haben wir nicht so viel Frischware gekauft - über die Woche wird also hier und da nochmal etwas dazukommen. Aber dennoch summieren sich die Einkäufe seit dem letzten Mal auf nur noch gut 54 Euro - unser Ziel ist es, in der letzten Woche dann wirklich auch eine Punktlandung hinzulegen. Denn wir wissen ja: Hartz-IV-Bezieher haben in dieser Hinsicht in der Regel auch keinerlei Spielraum.

Montag, 4. April 2011

Mittagessen dritte Woche, Montag

Heute gab es ein einfaches Resteessen: Spaghetti mit drei Saucen (Steinpilz, Pesto und Tomate-Thunfisch) - alles Reste von früheren Gerichten (die beiden erste  Saucen sogar aus der ersten Woche - aus Fertigpulver. Thunfisch und Tomate von der Pizza gestern), und das mit echtem Parnesan, von dem aus der ersten Woche auch noch ein bisschen übrig war. Als Nachtisch dann Fruchtsalat.

Sonntag, 3. April 2011

Essen dritte Woche, Sonntag

Wochenende: Nach dem Ausschlafen gibt es ein spätes Frühstück und dann ein - je nach Sichtweise - spätes Mittag- oder frühes Abendessen. Heute: Pizza, selbst gemacht, ein ganzes Blech. Es gab eine kurze Diskussion, weil ich den Teig etwas versalzen hatte, aber gar so schlimm war es nicht, das Blech war nachher fast aufgegessen. Danach Vanilleeis mit etwas geschmolzener Schokolade.

Preis: (Mehl, Hefe, passierte Tomaten, Oliven, Rest vom Schinken, Tunfisch, geriebenen Käse, Vanilleeis - rund 3,50 Euro.

Samstag, 2. April 2011

Abendessen zweite Woche, Samstag

Wir waren heute zum Grillen eingeladen - zwei Familien, also vier Erwachsene und drei Kinder. Schön in den Weinbergen, mit Blick auf Heppenheim und die Starkenburg. - Unser Part waren die Salate (den gewürfelten Schinken auf einem Extra-Teller, wegen der Vegetarier), das vegetarische Grillgut (das sind die dicken Würste) und der Nachtisch (Waffeln). Dafür habe ich dann Fleisch und wir alle Getränke bekommen.

Preis: Kartoffeln, Gewürzgurken, 5 Eier, Kopfsalat, Waffeln - rund 6,60 Euro (dafür war es auch Mittag- und Abendessen zusammen).

Freitag, 1. April 2011

Mittagessen zweite Woche, Freitag

Freitag war ich den ganzen Tag unterwegs - wieder mit Lunch-Paket, wie Donnerstag auch. Das heißt aber nicht, dass zuhause weniger Leute waren: Es gab Gäste, und so musste die echte Erbsensuppe mit Flusskrebsen für fünf (!) Leute reichen (meine Portion gab es dann abends). Dafür haben die Gäste Brezeln und Vanillepudding mitgebracht. Und dazu gab es wieder selbstgepressten Orangensaft. - Das Hochstellen von unterwegs mit dem iPhone hat leider (vor allem wegen des Bilds) nicht geklappt - bei der nächsten Reise habe ich das Laptop dabei, dann geht es leichter.

Preis: Erbsen ("TK-Gemüse"), Flusskrebsschwänze ("Meeresfrüchte"), Gemüsebrühe und Gewürze - ca. 3,80 Euro.